Damit meine ich nicht die Küchenwaage, - sie ist mir ein guter Helfer.
Aber diese Waage da in meinem Badezimmer....
Und wieder lerne ich etwas Neues über mich.
Jahrelang habe ich mit dem Brustton der Überzeugung gesagt, mir mache es nichts aus, mich täglich zu wiegen. Es gäbe mir Sicherheit und würde mich motivieren. Problematisch wurde es nur, wenn ich einen längeren Stillstand hatte. Oder unsicher war, ob es weitergehen würde.
Da waren wahre Wiegemarathons mit zigmaligem Wiegen am Tag dann schon "irgendwie" etwas auffällig...
Aber hab ich mich geändert? Habe ich irgendwie das Gefühl gehabt, dass ich mich mit diesem Wiegeverhalten selber sabotiere?
Nie!
Und dann kam die erste Woche meines Neustartes.
Es ist wahr, dass ich dieses Mal (wieder, so war es bei meinem letzten, kläglich gescheiterten Versuch auch gewesen) schon beim Start sehr nahe an der Schwelle herumschwirre, an der vor so vielen Jahren nichts mehr weiterging. Vermutlich habe ich mehr Angst, als ich mir selber eingestehen will. Angst, dass mich mein Körper WIEDER im Stich lässt, - dass er mich WIEDER nicht auf Dauer und verlässlich unter diese verflixte Zahl kommen lässt, die jetzt gerade mal 5 kg von mir entfernt ist...
Wie dem auch sei, - ich fand mich auf meiner Waage wieder. Täglich. Morgens. Abends, Bei meinen nächtlichen Pieselrunden dann auch gerne mal in der Nacht.
Es ist nicht so, dass ich nicht merkte, wie sehr ich mich stresste. Aber ich sah ja jedes Mal, dass sich etwas tat. Ich wurde also belohnt! Gestresst mit Belohnung. Kann man aushalten.
Tja, dann kam der Tag zwei Tage vor dem Wiegetag. Ich hatte nicht mehr abgenommen. Sogar etwas zugenommen. Im ersten Augenblick Schock und Panik (s.o.). Klar, kann ich mir alles erklären, tägliche Schwankungen, Laberrhabarber. Hab ich auch gemacht. Und siehe da, am Tag vor dem Wiegetag war alles wieder im Lot. Und dann kam der Wiegetag. Und zeigte mir, was ich ja schon eigentlich wusste. Ich hatte gut 4 kg abgenommen. Zur Kenntnis genommen, ein bisschen enttäuscht, dass es nicht noch ein bisschen mehr waren, - ich meine, 4,5 kg weniger liest sich schon toller als 4,2 kg...
Und dann dachte ich: HALT! Spinnst du eigentlich?????? Ist dir eigentlich klar, was du da machst? Du torpedierst deine eigene VERDIENTE Freude über eine Abnahme, - EGAL!!!! wie hoch diese wäre.
ALTER! Geht's noch???? Ich mein, abgesehen von der Tatsache, dass 4,2 kg in einer (der ersten, daher weiß ich, dass das nur Wasser war und es ab jetzt viiiiiiiiiiiiel langsamer gehen wird) Woche eine BOMBASTISCHE Abnahme sind, die ich mir gerade selbst vermiest habe. Mir selbst die Freude geraubt habe. Weil ich es ja schon vorher wusste, durch mein tägliches Wiegen.
Was, wenn ich am Wiegetag MEHR gewogen hätte, als am Tag zuvor? Wäre es mir dann genauso gegangen, wie 2 Tage zuvor? Wäre ich enttäuscht gewesen, traurig? Hätte ich ÜBERSEHEN, was ich da TATSÄCHLICH ABGENOMMEN hätte? Hätte ich NUR die ZUNAHME von einem Tag auf den anderen gesehen?
Ich befürchte, - JA!
Jetzt mal ehrlich?
Was ist daran MOTIVIEREND????
Nach einer Woche, in der man sich bemüht hat, angestrengt, verändert, ausprobiert, manchmal vielleicht sogar Hunger geschoben hatte, weil man falsch geplant hatte... IMMER mit einer Zunahme dazustehen als Resultat aller Anstrengungen, EGAL, wieviel man tatsächlich DOCH verloren hat?
Ich finde, besser KANN ich mich NICHT selber torpedieren.
Ich weiß, es fällt mir schwer und die Unsicherheiten sind groß.
Aber ich erinnere mich noch gut, wie ich damals mit einem so hohen Gewicht zu meinen ersten WW-Stunden gegangen bin, dass ich Angst hatte, die Waage dort könnte mich nicht wiegen, denn meine eigene Zuhause konnte dies schon lange nicht mehr. Ich HATTE gar KEINE andere MÖGLICHKEIT, als von Woche zu Woche zu hoffen, die WW-Waage möge mir gnädig sein. Ich KONNTE mich gar NICHT woanders WIEGEN.
Und so schrecklich diese Ungewissheit war (und irgendwann dazu führte, dass ich mir eine PAKETWAAGE holte, die mich wiegen konnte nach den ersten Abnahmen), ich bekam IMMER die Belohnung: Gut im Plan ---> abgenommen.
9 Monate lang. 42 kg lang.
Und als der Stillstand kam, hatte ich meine eigene Waage, ich ging nicht mehr zur Gruppe, machte meine Trauer mit mir selbst aus, mein Opa starb und ich nahm alles, plus noch ein bisschen drauf, wieder zu.
Eins ist mir klar, das will ich nicht.
Ich will mich ändern. Und ein wichtiger Punkt, an dem ich nun schon so lange arbeite, ist das Verlangen nach sofortiger Bestätigung / Belohnung... so wie die Ratte auf den roten Knopf drückt und SOFORT kommt ein Leckerchen gerollt.
So läuft es aber im Leben nun mal nicht.
Klar, wenn man Schoki, Chips, Videospiele, Internet, WAAGE im Haus hat, dann kann man sich selbst als Laborratte mit rotem Knöpfchen versuchen und sein blaues Wunder erleben.
Und kläglich scheitern.
Und weil ich das nicht will, muss ich eben auch an meinem Bedürfnis nach sofortiger Belohnung arbeiten. Denn das hier wird eine langfristige, langwierige Sache, bei der ich Ausdauer und LANGEN ATEM haben MUSS, - wenn sie gelingen soll.
Und so bin ich jetzt, - ängstlich zwar, tatsächlich! -, bereit, mich nur noch einmal in der Woche zu wiegen.
Drückt mir die Daumen.
Achja, gegessen habe ich auch, - allerdings etwas weniger, als ich "gedurft" hätte. Aber mir ging es nicht gut und warum soll man sich zwingen... habe also den zweiten, erlaubten Pudding mir dann wieder in den Kühlschrank gepackt...
morgens:
1 Schälchen Erdbeeren
1 Banane.............1
Vanille, Süßli
200 g Yofu..........2
20 g Puffreis........1
4
mittags
Rote Linsensuppe mit Spinat
1 Zwiebel
1 Knofizehe
1 große Möhre, geraspelt
600 ml Gemüsebrühe
100 g Linsen
250 ml Tomaten, passiert
1 TL Garam masala
1 Msp Chilipulver
100 g Babyspinat
1 Spritzer Sriracha Sauce
1/2 TL Koriander, gem. (optional)
5,5
abends
Rest Suppe vom Mittag
Kartoffeln, satt..........2
Sour Cream aus
30 ml Mayo .............5
100 g Yofu...............1
Salz, Pfeffer, Zitrone
1 EL Schnittlauchröllchen
8
snack
1 Sojadessert.......2
2
und weil es mir so mies war, habe ich viel geschlafen und der Tagesbericht kam eben erst heute ;)
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